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Tupperparty für Diabetes-Stuff

 

   

Niemals konnte ich mir vorstellen, eine Insulinpumpe zu tragen, rein aus optischen Gründen. Mit 25 Jahren offensichtlich verkabelt zu sein wollte ich einfach nicht. Bis zu dem Zeitpunkt als ich die Accu-Chek Solo Mikropumpe entdeckte. 

 

Jemand postete in einer Facebook Gruppe ein Bild und ich wurde neugierig. Im Internet informierte ich mich über die Neuheit und da der Termin für die Einschulung des Eversense XL CGM Systems, mit der Vertreterin von Roche, Sabina Helmhacker, schon stand, klärten sich dabei auch noch alle offenen Fragen für die Mikropumpe. Sie lieh mir sofort eine Infusionseinheit und die Pumpe zum Probetragen. Zwei Tage lang dachte ich bei jedem Spritzen mit dem Pen daran wie schön es wäre, einfach nur einen Knopf zu drücken. Sabina sicherte mir ihren letzten Platz in der Pilotphase zu und wir trafen uns wenig später im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt, mit meiner Diabetesschwester zur Einschulung.

Die Einschulung gestaltete sich sehr ausführlich und genau, dennoch gemütlich, fast familiär. Wir nannten es "Tupperparty für Diabetes-stuff". Nach über drei Stunden ging ich mit meiner „externen Bauchspeicheldrüse“ und einem super sicheren Gefühl nach Hause. Seit einigen Monaten gehören wir nun zusammen und ich möchte sie nicht mehr missen. Die Tage wo ich mir auf offener Straße den Pen mit einer Hand in den Bauch rammen musste, weil ich auf der anderen meinen kleinen Sohn im Arm hatte, waren endlich gezählt und meine Lebensqualität verbesserte sich schlagartig! Ich hatte Angst davor, mir die Infussionseinheit zu setzen, komplett unbegründet, wie ich heute weiß. Der Pen tut mir bei weitem mehr weh. Einzig und allein der laute Knall, den die Setzhilfe macht, löst anfangs leichtes Unbehagen aus. Die 0,6mm lange Kanüle spürt man nur, wenn man sich sehr ungünstig hinlegt. Wobei auch das bestimmt auf die Tragestelle ankommt, ich habe sie am Oberarm.

Das Befüllen des Reservoirs ist sehr einfach, da es durchsichtig ist. Ich brauche keine 5 Minuten um Infussionseinheit und Reservoir zu tauschen! Seit ich sie trage, hatte ich keine Probleme oder gar Schmerzen beim Füllen, Tauschen oder Tragen.
Bolustaste und Bolusrechner hatte ich bisher noch nicht in Verwendung, was aber wahrscheinlich an meinem Kontrollwahn liegt und daran, dass ich jeglicher Art von Technik nicht zu 100% vertraue. Außerdem bin ich das Rechnen schon gewohnt und weiß viele Dinge auswendig.

Was verbessert werden könnte, ist das Steuergerät, das nach meinem Ermessen etwas zu langsam ist und sehr lange lädt. Anfangs hatte ich auch ein paar unbegründete Fehlermeldungen. Zu guter Letzt kann ich noch sagen, dass dass sie, auch wenn sie nicht als wasserfest deklariert wird, einen "Unfall" überlebt.… Aufgrund meiner Stilldemenz habe ich sie vergessen abzunehmen und mir blieb fast das Herz stehen als ich die Mikropumpe nach dem Duschen im Spiegel sah, aber auch da ist nichts passiert. Ich liebe meine Pumpe und kann sie nur jedem weiterempfehlen!

 

 

Ein Erfahrungsbericht von Michelle Kalchbrenner

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