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Gute Diabetes-Einstellung und COVID-19 

 

Menschen mit Diabetes zählen zu der wichtigsten Risikogruppe für einen schweren Verlauf von COVID-19. Was bedeutet es eigentlich für Menschen mit Diabetes, sich mit dem neuartigen Corona-Virus anzustecken und macht es einen Unterschied, ob man eine gute oder schlechte Diabeteseinstellung aufweist? Antworten auf die obigen Fragen liefern einige Studien, die wir für Sie zusammengefasst haben.

COVID -19 kurz erklärt1
Die neuartige Corona-Virus-Krankheit 2019 (COVID-19) wird durch eine Infektion mit dem neu aufgetauchten, hoch ansteckenden Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht2. Der SARS-CoV-2 Virus befällt häufig die Atemwege und die Lunge. Die schweren Fälle von COVID-19 können rasch zum akuten Atemnotsyndrom, zum septischen Schock und zum Multiorgan-Versagen fortschreiten3. Ältere Menschen sowie Personen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und akuter Nierenerkrankung haben nachweislich ein höheres Risiko, einen schweren Verlauf von COVID-19 zu entwickeln und leiden zudem unter einem höheren Sterblichkeitsrisiko4. Zudem werden wir mit der traurigen Realität konfrontiert, dass Menschen mit manifestiertem Diabetes Typ-2 am zweithäufigsten von COVID-19 Erkrankungen betroffen sind5.

Diabetes und COVID-19
Es ist erwiesen, dass Patienten mit Diabetes im Allgemeinen anfälliger für Infektionen sind und nach der Infektion eine schlechtere Prognose aufweisen als Personen ohne einer Diabetes Vorerkrankung6. Diese Zusammenhänge zwischen Diabetes und schlechterem Ausgang von Virusinfektionen sind nicht unerwartet, da hohe Blutzuckerwerte/eine Überzuckerung den kontrollierten Verlauf einer Virusinfektion und Entzündungen beeinträchtigt und so das Risiko an schweren Symptomen oder sogar fatalem Ausgang erhöhen kann7. Eine sich streng am Zielwert orientierende Blutzuckerkontrolle kann jedoch das Risiko einer schweren Unterzuckerung erhöhen, was auch zu einer erhöhten Sterblichkeit führen kann8.

Gute Diabetes-Einstellung wirkt sich positiv aus

Eine retrospektive, multizentrische Studie, die in der Provinz Hubei in China anhand der Daten von 7.337 Patienten mit COVID-19 (davon 925 Personen mit Diabetes Typ-2) durchgeführt wurde, hat interessante Erkenntnisse zu Tage gefördert. Bei den von Diabetes betroffenen Personen waren deutlich mehr medizinische Eingriffe nötig und sie wiesen eine signifikant höhere Sterblichkeit (7,8% gegenüber 2,7%) und Multiorganschäden auf, als Personen ohne einer bereits bestehenden Diabetes Typ-2 Grunderkrankung. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass eine gute Diabetes-Einstellung (Glukosewerte innerhalb von 70-120 mg/dl) zu einer unkomplizierten Genesung im Vergleich zu Personen mit einer schlechten Diabetes-Einstellung (Obergrenze der Glukosewerte - über 120 mg/dl) führte.

Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein schlecht eingestellter Diabetes Typ-2 ein Risikofaktor für komplizierte Verläufen des COVID-19 darstellt. In Studien konnte jedoch auch gezeigt werden, dass Menschen mit einer guten Blutzuckereinstellung viel bessere Voraussetzung für eine unkomplizierte Genesung haben.

Diese Ergebnisse liefern kritische Einblicke in die klinischen Merkmale von Patienten mit COVID-19 und bereits manifestierten Diabetes Typ-2, aber auch mögliche Wege den Krankheitsverlauf so gut wie möglich zu beeinflussen.

Es bleibt zu sagen, dass es sich bei Covid-19 um eine neuartige Krankheit handelt. Die Wissenschaft ist fleißig daran so viel Wissen wie möglich zu generieren, aber bis dato können alle Einschätzungen und Vorhersagen nur auf die sehr limitierte Erfahrung mit dieser Krankheit basiert werden. Die stetig steigende Erfahrung könnte noch viele Veränderung in unserem Verständnis dieser Krankheit zur Folge haben. Nichts desto trotz macht es Sinn auf uns zu schauen und jeden Tag einen kleinen Schritt in die Richtung eines aktiveren und gesünderen Lebens zu gehen.

 

Referenzen:

1Lihua Zhu et al., Zhi-Gang She et al., Xu Cheng et al., Jiao Guo et al., Bing-Hong Zhang et al., Hongliang Li et al.,  DOI, 2020 April 30th; https://doi.org/10.1016/j.cmet.2020.04.021;
2Wu Z. et al., JAMA, 2020 February 24: https://doi.org/10.1001/jama.2020.2648
3Guan et al., 2020 February 28th; N. Engl. J. Med.; https://doi.org/10.1056/NEJMoa2002032
4Wang et al., 2020, Zhang et al., 2020b, Zhou et al., JAMA, 2020, February 7th; https://doi.org/10.1001/jama.2020.1585
5Zhou et al., Lancet. 2020; 395: 1054-1062
6Kumar N. et al., Immunology 2017; 152: 13-24; Xu M. et al., Physiol. Rev. 2019; 99: 893-948
7Forbes et al., Lancet Diabetes Endocrinol.,2018; 6: 476-486
8Rodriguez-Gutierrez et al., BMJ. 2019; 367: l5887
 

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