Birkenzucker, Stevia und Co.: Zuckeralternativen bei Diabetes

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   Ein leckeres Stück Apfelkuchen, ein cremiger Pudding oder ein schokoladiger Brownie – Zucker ist für Menschen mit Diabetes kein Tabu. Dennoch ist es wichtig, den eigenen Zuckerkonsum im Auge zu behalten, denn: Zucker lässt den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Mittlerweile gibt es jedoch unzählige Alternativen zu normalem Haushaltszucker – Birkenzucker, Stevia oder Agavendicksaft sind nur einige davon. Doch sind diese Süßungsmittel wirklich ein sinnvoller Ersatz für Menschen mit Diabetes?
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Birkenzucker, Stevia und Co.: Zuckeralternativen bei Diabetes

Was wäre ein Leben nur ohne süße Leckereien? Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt allerdings nur 10 Prozent des eigenen Energiebedarfs durch freien Zucker aufzunehmen. Was damit genau gemeint ist? Alle Zuckerarten, die Speisen und Getränken beigefügt werden, aber auch Zucker aus Honig, Sirupen, Fruchtsaftkonzentraten und Fruchtsäften. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen mit einer Kalorienzufuhr von 2.000 kcal entspricht dies also nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag. Das hört sich zunächst viel an, aber in der Praxis ist diese Menge schneller erreicht als man denkt.

Wer seinen Zuckerkonsum reduzieren möchte und trotzdem aufs Naschen nicht verzichten will, für den gibt es drei gängige Optionen: Süßstoffe, Zuckerersatzstoffe und natürliche Zuckeralternativen:

1. Süßstoffe

Süßstoffe sind künstlich hergestellte oder natürlich vorkommende Substanzen – bekannte Vertreter sind beispielsweise Aspartam, Stevia oder Saccharin. Ein großer Vorteil für Menschen mit Diabetes: Süßstoffe sind besonders kalorienarm – manche sogar kalorienfrei – und haben daher keinen bzw. nur einen minimalen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Dennoch ist ihre Süßkraft je nach Alternative 35- bis 37.000-fach höher als die von Haushaltszucker – es wird also nur eine geringe Menge benötigt, um die gleiche Süße zu erreichen. Das hat wiederum den Nachteil, dass beim Backen und Kochen das gewohnte Volumen und die Textur oft nicht mehr vorhanden sind. Und letzten Endes gilt auch für mit Süßstoffen gesüßte Lebensmittel: maßvoll genießen. Denn diese sind zwar zuckerarm, Kalorien enthalten sie jedoch trotzdem.

2. Zuckerersatzstoffe

Zuckerersatzstoffe – auch Zuckeralkohole genannt – sind kalorienärmer als herkömmlicher Zucker. Was Birkenzucker, Erythrit und Co. bei Diabetes besonders interessant macht: Es handelt sich hierbei zwar um Kohlenhydrate, diese werden jedoch vom Körper insulinunabhängig verstoffwechselt – sprich: sie wirken sich nur geringfügig auf den Blutzucker aus. Und auch zum Backen sind Zuckerersatzstoffe besser geeignet als Süßstoffe, da sie das nötige Volumen und die nötige Textur liefern, damit Kuchen, Kekse und andere Naschereien gelingen. Das Sprichwort „weniger ist mehr“ ist bei den Zuckerersatzstoffen fast noch wichtiger als bei den Süßstoffen, da ein übermäßiger Konsum zu Verdauungsproblemen führen kann.

3. Natürliche Zuckeralternativen

Agavendicksaft, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker – all diese natürlichen Zuckeralternativen gelten häufig als gesündere Wahl, da sie im Gegensatz zu raffiniertem Zucker zusätzliche Nährstoffe bieten. Doch neben Mineralstoffen und Antioxidantien enthalten sie auch vor allem eines: Glucose, Fructose oder Saccharose – anders gesagt: Zucker. Die natürlichen Alternativen nehmen also genauso Einfluss auf den Blutzuckerspiegel wie Haushaltszucker. Und auch in Sachen Kalorien bieten sie keine nennenswerten Vorteile. Daher ist es wichtig, auch bei natürlichen Süßungsmitteln auf die Menge zu achten, um eine zu hohe Kalorienzufuhr und mögliche Blutzuckerspitzen zu vermeiden.