Haferkur – für Blutzucker und Gesundheit

Porridge, Overnight Oats oder klassisch als Müsli – Hafer hat sich auf dem Frühstückstisch einen Namen gemacht und liegt als gesunde erste Mahlzeit des Tages wieder voll im Trend. Doch das Getreide enthält nicht nur wertvolle Inhaltsstoffe, es kann auch in Form einer Haferkur bei Diabetes Typ 2 unterstützen. Was genau dahintersteckt und wie eine Haferkur funktioniert.

Haferkur – für Blutzucker und Gesundheit

Eine Haferkur oder auch sogenannte Hafertage klingen erstmal nach einem ziemlich altmodischen Gesundheitsgeheimnis – und tatsächlich sind sie das irgendwie auch. Vor über 100 Jahren gab es noch sehr eingeschränkte Möglichkeiten zur Behandlung von Diabetes Typ 2. Der Mediziner Carl von Noorden empfahl damals Menschen mit Diabetes Haferkuren durchzuführen, um die Blutzuckerwerte zu stabilisieren. Mittlerweile konnte in einigen Studien gezeigt werden, dass Hafertage tatsächlich einen positiven Einfluss auf den Blutzucker haben. Kaum verwunderlich also, dass Hafer in Sachen gesunde Ernährung und der Diabetestherapie ein Comeback feiert. Doch was genau macht das Getreide so besonders?

Was steckt drin im Hafer?

Hafer gehört zu den gesündesten Getreidesorten, die wir hierzulande finden können. Neben viel pflanzlichem Eiweiß liefert er wichtige Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Magnesium. Auch bei einer empfindlichen Reaktion auf Gluten wird Hafer in der Regel gut vertragen. Zwar enthält das Getreide auch viele Kohlenhydrate, aber mit einem vergleichsweise geringen glykämischen Index. Das bedeutet, dass der Hafer den Blutzucker nur langsam und nicht so stark ansteigen lässt. Dahinter steckt ein spezieller Ballaststoff namens Beta-Glucan. Dieser hilft den Blutzuckerspiegel zu regulieren, die Insulinwirkung zu verbessern und sogar den Cholesterinspiegel zu senken.

Haferkuren bei Diabetes Typ 2

Besonders bei Typ-2-Diabetes zeigten Haferkuren in einer Studie ihre regulierenden Eigenschaften auf den Blutzucker und den Stoffwechsel. Die Teilnehmer konnten ihre Insulindosen nach nur zwei Tagen Haferkur um 40 % reduzieren – und ihre Blutzuckerwerte waren noch Wochen später auf einem niedrigeren Niveau.

Wie genau funktionieren Haferkuren?

Hinter einer Haferkur steckt ein simples und bewährtes Konzept: Über einen oder mehrere Tage kommen ausschließlich Hafermahlzeiten auf den Tisch. Diese bestehen aus etwa 75 Gramm Haferflocken, die mit Wasser oder fettfreier Brühe gekocht werden. Alternativ können die Haferflocken auch in kaltem Wasser für etwa 30 Minuten eingeweicht werden. Für etwas Abwechslung sorgen Gewürze, wie Zimt und Kurkuma oder auch Kräuter wie Schnittlauch dürfen gern in den Haferbrei. Eine weitere Geschmacksoption: Den Hafer kurz in der Pfanne anrösten, um den nussigen Geschmack zu intensivieren. Zusätzlich sind pro Tag kleine Mengen Gemüse, wie Zucchini oder Brokkoli und etwas Obst erlaubt. Dabei bleibt die tägliche Energiezufuhr bei etwa 800 bis 1.000 Kalorien. In Sachen Getränke gibt’s dazu entweder Wasser oder ungesüßter Tee.

Für wen ist die Haferkur geeignet?

Gesunde Menschen, die etwas für ihr Wohlbefinden tun, ihre Ernährung umstellen oder vielleicht sogar ein paar Kilos loswerden wollen, können selbstständig jederzeit eine Haferkur durchführen. Für Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 gilt jedoch: Die Kur vorher unbedingt mit dem behandelnden Arzt oder Diabetologen absprechen, um Unterzuckerungen zu vermeiden. Auch bei der Einnahme von Medikamenten im Rahmen der Diabetestherapie ist eine Rücksprache mit dem Arzt oder Diabetologen vor der Haferkur wichtig.