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Mit Diabetes den Schulalltag meistern 

 

Der Schulalltag kann aufregend, aber auch herausfordernd sein, wenn man Diabetes mit im Rucksack hat. Aus der Perspektive einer Mutter ist die Diabetes Diagnose des eigenen Kindes im ersten Moment ein Schock. Doch mit ein bisschen Vorbereitung und ausreichender Unterstützung lässt sich alles meistern. Eine Mutter schildert ihre eigenen Erfahrungen und Herausforderungen.

Vor zwei Jahren hat mein damals 12- jähriger Sohn die Diagnose Diabetes erhalten. Wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, hat diese Diagnose unser bisheriges Leben etwas auf den Kopf gestellt.

Aber nochmal von Anfang an…

Während eines Kurzlaubes war uns aufgefallen, dass mein Sohn ständig über Durst geklagt hat. Sein Gefühl ließ trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr nicht nach. Da mein Mann und ich auch beruflich mit dem Thema Diabetes verbunden sind, wurden wir hellhörig und wollten eigentlich nur eine Blutzuckermessung durchführen, um ganz sicher zu gehen und Diabetes auszuschließen zu können.

Ein Schock! 400 mg/dl – ein Wert mit dem keiner rechnet

Mein Mann hatte ein Messgerät und wir konnten die Messung spontan durchführen. Der Blick auf das Display – ein Schock! 400 mg/dl - ein Wert, mit dem keiner von uns gerechnet hatte.
Danach ging eigentlich alles sehr schnell. Eine stationäre Aufnahme zur Abklärung war unumgänglich. Im Krankenhaus wurde die Therapie sofort eingeleitet. Broteinheiten, Insulinmengen und viele weitere Themen standen nun für uns am Stundenplan. Das Diabetesteam begleitete uns in dieser Zeit und beantwortete alle Fragen.
Obwohl mein Mann und ich mit dem Thema beruflich damit bereits zu tun hatten, waren wir gezwungen, nun alles aus der Sicht betroffener Eltern zu betrachten – es stellte uns als Familie vor ganz besondere Herausforderungen.

Der Schulalltag muss gemeistert werden

Eine der vielen Herausforderungen war auch den Schulalltag zu meistern.
Der Weg führte uns direkt zum Klassenvorstand. Da andere Schüler mit der gleichen Diagnose die Schule besuchten, konnte er uns beruhigen. Das Lehrer-Team war bereits gut geschult und wusste mit speziellen Situationen wie Diabetes und Sport oder Unterzuckerungen umzugehen und hatte vollstes Verständnis für unsere Ängste und Sorgen.
Zuckershots, Ersatzmessgerät und ein zusätzlicher Insulinpen wurden bei der Schulärztin platziert.
Diese war außerdem so nett und kam regelmäßig während des Unterrichts vorbei, um nach meinem Sohn zu sehen und ihn bei gewissen Situationen zu unterstützen.
Ich kann mich noch erinnern, dass eine Lehrerin ihm eine Jause brachte, als er mit einer Unterzuckerung zu kämpfen hatte. Er hatte zwar eine Kleinigkeit in der Schultasche, aber die gekaufte Jause seiner Lehrerin hat ihm wohl besser geschmeckt. J

Die Verwendung eines Sensors hat uns sehr geholfen

Zusätzlich, muss ich sagen, spielt die Verwendung des Sensors zur kontinuierlichen Blutzuckermessung für uns eine wichtige Rolle. Während mein Sohn in der Schule sitzt, kann ich mittels der Handy-App über das Smartphone seine Werte mitverfolgen, was meine Sorgen um sein Wohlbefinden wesentlich mindern konnte. Bei Bedarf kann ich mit meinem Sohn Kontakt aufnehmen und ihn über das Telefon beim Diabetes Management unterstützen.

Covid-19 – eine gänzlich neue Situation

Eine neue Herausforderung war in den letzten Monate COVID-19.
Jetzt, wo die Kinder wieder unter besonderen Maßnahmen in die Schule dürfen, kann ich nur sagen, dass wir zwar vorsichtig sind, aber ihn nicht zusätzlich einschränken möchten.
Die Diabetes-Einstellung unseres Sohnes ist gut und er kann somit wie jeder andere Schüler auch mit Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel bewaffnet, wieder die Schule besuchen.

Unser Umgang mit der Diabeteserkrankung unseres Sohnes ist mit der Zeit sicherer geworden und der Alltag ist wieder eingekehrt. Mittlerweile meistern wir diese für uns neue Situation gemeinsam sehr gut.

PS: Eine lustige Anekdote zum Abschluss: Mein Sohn hatte leider eine Schularbeit verpatzt. Die Lehrerin war diese Leistung von ihm nicht gewohnt und fragte, ob dies mit seinem Diabetes zu tun haben könnte?
Leider hatte der Blutzuckerwert mit diesem Schularbeitsergebnis nichts zu tun, was wir ehrlicherweise auch zugeben mussten. Die Note „Nicht Genügend“ blieb - eben ein ganz normaler Schüler! 

 

 

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