Sorry,you need to enable JavaScript to visit this website.
hamburger overlay

Mama, ich wünschte du hättest kein Diabetes

 

Wenn Du Mutter wirst, sagt Dir niemand, dass Du somit auch die Rolle einer Superheldin übernimmst. Es ist keine Kleinigkeit, alle für den Tag zu organisieren und aus dem Haus „zu bekommen“. Das Gleiche muss ich für mich tun. Als berufstätige Mutter muss ich am Arbeitsplatz gute Leistung erbringen, als Teilnehmerin an einer Fahrgemeinschaft muss ich die Kinder nach der Schule zu verschiedenen Aktivitäten chauffieren, deren Spieltermine planen, zu Geburtstagsfesten gehen. Und übrigens wir alle müssen etwas essen und ich dafür sorgen, dass etwas auf den Tisch kommt. Es ist ziemlich erstaunlich, dass einige Supermoms all das tun und es obendrauf schaffen mit Diabetes gut zurecht zu kommen bzw. ihren Diabetes unter Kontrolle zu haben. Ehrlich gesagt, war es für mich immer wie mit dem Autopilot fliegen. Ich habe nie wirklich daran gedacht, eine Superheldin zu sein, bis meine Tochter sagte: „Mama, ich wünschte, du hättest kein Diabetes.“ Das warf mich aus der Spur.

Ich erinnere mich an diesen Moment so deutlich, als wäre es gestern gewesen. Es war ein typischer Samstagmorgen. Meine Tochter und ich beschlossen ins örtliche Fitnessstudio zu gehen, um im Indoor-Pool zu spielen und um während der kalten Wintertage, die wir erlebten, etwas zu unternehmen, um in Bewegung zu bleiben. Während des Umziehens habe ich etwas mehr Zeit gebraucht. Ich habe meine Insulinpumpe abgenommen und vergewisserte mich, dass mein Blutzucker richtig eingestellt ist, sodass wir eine Stunde im Pool ohne Probleme verbringen können. Während ich die Insulinpumpe abkoppelte und alles wegräumte, damit wir uns auf dem Weg zum Pool machen können, sagte mir meine 5-jährige Tochter, unschuldig, diese sieben Worte: "Mama, ich wünschte, du hättest kein Diabetes."

Das war das erste Mal, dass ich diese Worte aus ihrem Mund hörte. Es hat mich ziemlich hart getroffen. Die einzige Antwort, die ich aufbringen konnte, um die Situation zu besänftigen, war: „Ich auch, Baby.“ Aber damit war es nicht getan. Ich konnte diesen Moment nicht vergessen. Als Mutter möchte man alles tun, um das Kind zu schützen. Es war mir nicht bewusst, dass mein innigster Wunsch auch dazu führen würde, mein Kind vor den Auswirkungen meines Diabetes zu bewahren.

Ich habe erkannt, wie furchteinflößend und real es für sie ist. Ein paar Monate später, als mein Mann nicht in der Stadt war, habe ich ein sehr erwachsenes Gespräch mit ihr darüber geführt, was zu tun ist, wenn Mama nicht aufwacht. Das ist unsere Realität und ich wollte, dass sie vorbereitet ist. Ich hatte nicht vor, ihr diese Verantwortung zu übertragen. Das ist zu viel für sie in den jungen Jahren. Wir haben alles besprochen und sind zur Tagesordnung übergegangen, aber ich merkte, wie sie das alles belastete.

In den Folgemonaten stieg ihr Interesse an meiner Pflege. Ich habe beschlossen, diese Neugier zu befriedigen und ihr zu helfen, besser zu verstehen, was Mama zu tun hat und warum. Wir reden darüber, was passiert, wenn meine Pumpe piept, sie fragt, wie es mir geht, wenn ich meinen Blutzucker überprüfe und sie genießt es, mir zu helfen mein Infusionsset jede Woche auszutauschen. Ich lasse sie das Infusionsset in meinen Körper einführen, während wir offen darüber sprechen, warum ich es tun muss und wie unsere Körper unterschiedlich arbeiten.

Obwohl sie erst fünf Jahre alt ist, versteht sie viel. Aufgrund dieser Erfahrungen sehe ich die Dinge jetzt etwas anders als früher. Eine Mutter zu sein mag so aussehen, als bräuchte man Superkräfte, um die Dinge, die wir tun, durchzuziehen. So, wie ich es jetzt sehe, ist sie die Superheldin.
Ich bin so glücklich, sie an meiner Seite zu haben.

 

 

Share

Filed under: